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Der Blog, der Kinder zum Helden ihrer Kindheit macht

Hilfe ich Mobbe mein Kind zu Hause, ohne es zu wollen

Es kommt immer wieder vor, dass wir als Eltern unsere Kinder zu Hause mobben…
Aber wenn du dein Kind gegen Mobbing stärken willst, musst du zu Hause anfangen. Wenn der Hafen sicher ist, kann es in die Welt fahren (mehr zum sicheren Hafen findest du hier).

Aber was ist, wenn wir den sicheren Hafen unbewusst erschüttern?

Mobbst du dein Kind zu Hause? Vermutlich ist die Antwort darauf „nein“, sonst wärst du ja nicht hier. Was aber wenn ich dich frage: „Bist du dir da wirklich sicher?“
Ich möchte dir eine Geschichte erzählen:

Zuerst mein Blickwinkel:

Ich leihe mir hin und wieder ein Lastenrad aus, um die Kleine damit in den Kindergarten zu fahren. und wie es so läuft, findet die Große das ding auch ziemlich cool und würde auch gern mal darin herumgefahren werden. Leider war das bisher aus Zeitgründen nicht möglich.
Sie wollte also die Tage mit dem Rad von der S-Bahn abgeholt werden und es ging sich nicht aus.
Gestern war ein schöner Tag und als sie mich fragte, ob ich sie von der S-Bahnabholen könne fragte ich ( mit einem schelmischen Grinsen) „mit dem Rad?“
“ja, gerne“ freute sie sich.
Ich packte also das Laufrad der kleinen Schwester in den Kofferraum und fuhr mit dem Auto zur S-Bahn.
Schließlich hatte ich ja nur „mit dem Rad gefragt“ und freute mich wie ein Schnitzel über meinen kleinen Witz.
Also stand ich  kurz darauf mit dem Laufrad an der S-Bahn als sie runter kam. Ich fand meinen kleinen Witz auch immer noch gut, als sie mir mit einer gewissen Enttäuschung im Gesicht sagte, dass ich doof sei.
Mutter und Tochter nach Streit
Ein kleiner „Vater“ Witz, den ich irre komisch fand, sie aber irgendwie nicht…
Wenn wir uns also ihre Seite der Geschichte anschauen finden wir auch heraus, warum.

Und jetzt aus ihrer Sicht:

„In dem Tag war irgendwie der Wurm drin…Beim Fußball spielen in der Pause hatte sie keinen Ball getroffen.
Dass Essen in der Mensa war heute eher mau, deswegen hatte sie nicht viel gegessen und das Pausenbrot war schon leer…zu dem „versagen“ beim Fußball, kam also noch Hunger dazu.
Der Schultag war nicht weiter schlimm, aber eben auch nicht gut.
Auf dem Weg nach Hause hatte sie fast die S-Bahn verpasst und in der S-Bahn war dann kein Platz frei, sodass sie die 25 Minuten nach Hause stehen musste. Es war der bisher wärmste Tag des Jahres und so war die Luft in der Bahn eher stickig…
Als sie dann mit mir telefonierte und ich Ihr sagte, ich würde sie mit dem Rad abholen, war das ihr erster wirklicher Lichtblick des Tages. Etwas, das ihr wirklich Freude bereitete. Und als sie mich dann mit dem Laufrad da stehen sah, war die Enttäuschung natürlich groß…und ich steh da und lache auch noch über meinen sau blöden Witz…

verarscht, angelogen, ausgelacht, hintergangen, enttäuscht…

in der Pubertät haben es Teens eh schon nicht leicht in ihrem Kopf…Der Körper verändert sich, die erste Clique entsteht, Sie entwickeln eigene Werte und verteidigen diese. Das ganze Hirn wird quasi einmal neu gestartet. Und da die Amygdala auf Hochtouren läuft kommen so viele ungefilterte Gefühle durch…Und dann komm ich auch noch daher und hau voll drauf…

Ich weiß nicht, was sie noch alles gefühlt hat, aber ich weiß, dass ich nicht will, dass sie so fühlt, wenn sie an mich denkt.

Und dass ist nur ein Beispiel, wie wir unsere Kinder zu Hause mobben können ohne es zu wollen…

Weitere Situationen wie du dein Kind zu Hause mobben könntest:

  • Du sitzt mit einer Freundin beim Kaffee und du erzählst ihr, wie nervig dein Kind heute war. Wie doof sich dein Kind angestellt hat und überhaupt raubt es dir den letzten Nerv.
    Du machst das im vollen Bewusstsein, dass dein Kind anwesend ist. Vielleicht ändert sich ja dadurch endlich was .
    • Damit demütigst du dein Kind und das einzige was sich ändern wird, ist die Verbindung, die verloren geht…
  • Wenn deinem Kind beim essen die Gabel aus der Hand fällt und dir ein “ Wie kann man sich so dusselig anstellen? Du bist ganz schön schusselig heut.“
    • Genaugenommen hast du deinem Kind damit gesagt, dass es sich dumm anstellt. Das kann schon als Beleidigung gewertet werden
  • Nachdem dein Kind trotz wiederholter Aufforderung einfach sein Zimmer nicht aufräumen will, gehst du mit dem Müllsack durch und schmeißt alles was noch rumliegt weg.
    • Solche Situationen ( Wenn du nicht tust, was ich sage, tu ich was, was dir schadet) sind nichts weiter als reine Schikane
  • Eines deiner Kinder hat sich „falsch“ verhalten und darf zur Strafe nicht mit den Anderen spielen gehen/ Eis essen / ins Schwimmbad.
    • Hierbei handelt es sich um Ausgrenzung. Je nach Alter des Kindes führt das aber eher zu Zorn und Frust, statt zur Einsicht…

Was du für dich mitnehmen kannst:

  1. Jede Geschichte hat mindestens 2 Seiten. Hast du auch über die 2. Seite nachgedacht?
  2. Mach dir keine Vorwürfe, wenn du dich hier erkannt hast. Du wusstest es bis jetzt nicht besser.
  3. Reflektiere, warum es zu der doofen Situation / zum Streit gekommen ist. Wie war es aus der Sicht des Kindes?

 

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Daniel Schneider

Heldenmacher

als ehemaliges Mobbingopfer und 2-fach Papa habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, so vielen Kindern wie möglich im Kampf gegen Mobbing zu unterstützen und sie zum Helden Ihrer Kindheit zu machen!

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